An diesem wunderschönen Sonntagmorgen erschien uns der Traumpfad Pellenzer Seepfad mit seinen überschaubaren 16 km und nur einer Autostunde entfernt geeignet, endlich einmal ausprobiert zu werden. Also ging es los, über die A 61 gen Süden.
Der Parkplatz in Nickenich ist mal wieder bei ausreichend Fahnen und Werbebannern im Ort mit üblichem „Traumpfade-Tamtam“ nicht zu verfehlen. Start ist beim sogenannten Tumulus, einem Kenotaph, also ein Scheingrab, in welchem keine Toten begraben wurden, jedoch als Denkmal für eine verstorbene Contuinda und ihren Sohn Silvanus Ategnissa dienen sollte.
Ca. 4m entfernt wurde ein Grabmal gefunden mit Nischenstelen aus Kalkstein, welche u.a. diese verstorbenen Personen zeigen sollten. Man vermutet eine Datierung ca. 50 n.Chr.
Der Weg führt durch ein kurzes Waldstück und passiert die sogenannte „schwarze Wand“aus Asche und bietet einen Blick über Nickenich.
Anschließend führt der Weg am Tagebau Eppelsberg vorbei.
Gegenüber an einer Bank bauen wir zum ersten Mal um, die Pullover „wandern“ in den Rucksack, es wird langsam wärmer.
Wir wandern weiter durch dichten Wald, am Wegesrand einige liebevoll geschnitzte Figuren.
Anschließend passieren wir den Krufter Waldsee, zu dem ein Zugang leider nicht möglich ist, weiter durch schönen Mischwald.
Nun kommen wir an den schweißtreibendsten Teil des Weges, den Aufstieg zur Teufelskanzel, ich glaube, in dem ca. 20 minütigen Aufstieg eine Herzfrequenz zu besitzen, die jenseits von Gut und Böse ist. Schmale Pfade, als Wege würde ich sie nicht bezeichnen, schlängeln sich hinauf, entlang von größeren Gesteinsformationen.
Aber eeeeendlich sind wir oben angekommen und es bieten sich uns fantastische Ausblicke Richtung Kruft und Neuwied.
Anschließend geht der Weg runter ins Tal, auf einer Bank machen wir ersteinmal Rast und die erste Flasche Apfelschorle wechselt ihren Standort 🙂
Nun geht es durch ein weiteres waldiges Stück auf breiten Wegen ins Tal, am Waldrand werfen wir einen ersten Blick auf den Laacher See und das Kloster Maria Laach.
Der Weg führt uns ein gutes Stück um den See, an einem schönen Sonntag muss man hier aufpassen, nicht unter die „Räder“ zu kommen oder einem wild daherlaufenden Jogger in die Quere zu kommen, denn hier am Ufer ist die Hölle los. Wir suchen uns dennoch ein ruhiges Plätzchen und verharren ein paar Minuten.
Anschließend erfolgt ein weiterer uns zum Hecheln bewegender Aufstieg, an einer Lichtung steht bereits eine uns bekannte „Eifler Liege“ für uns bereit und wir legen eine weitere Rast ein. Nun folgt ein anspruchsloses Stück Weg, entlang dem noch nicht weit fortgeschrittenen Keltischen Baumkreis (gebt den Bäumchen noch ein paar Jahrzente Zeit 🙂 ).
Über einen schönen bequemen Weg geht es nun gen Ausgangspunkt zurück, noch einmal genießen wir die weiten Ausblicke zum Siebengebirge und in die Pellenz, bevor es an Feldern vorbei langsam ins Tal geht.
Wir wandern vorbei an einer kleinen Kapelle zwischen Bäumen.
Vorbei an einem Tennisplatz erreichen wir schnell wieder den Parkplatz.
Am Auto angekommen waren wir wenig erschöpft, der Weg hätte ruhig noch etwas weiter gehen können. Insgesamt haben wir mit drei Pausen und mal wieder dem Fotografieren jedes Grashalmes ca. 4 Stunden gebraucht.
Aber so froh, dass der Frühling endlich angekommen ist, konnte ich die Kamera einfach nicht von Bäumen und Blüten lassen.
Eigentlich fanden wir den Weg im Großen und Ganzen sehr nett, ist zu empfehlen, obwohl der Teil am See doch eher an einem frühlingshaften Sonntag zu meiden ist, wenn man wie ich nicht auf größere touristische Menschenansammlungen steht. Außerdem verläuft der Weg die meiste Zeit durch sehr waldreiches Gebiet, was ich für den schönen sonnigen Tag fast zu schade fand.
Ach, und auf der Homepage ist die Tour als „schwer“ angegeben, aber außer den 2 kurzen Anstiegen rollt man auf dem Rest wie von selbst, finde das Urteil eher übertrieben.
http://hiking-touren.de/touren/2013/05/Pellenzer_Seepfad__20130505_1023.gpx
Wir haben den Weg mit einem Smartphone aufgezeichnet und stellen die GPS Aufzeichnungen hier als QR-Code sowie als direkten Link zur Verfügung:
Google Earth KML
GPX Track
Also man merkt ja schon den Altersunterschied. Ich brauche ohne fotografieren und Pausen 4 Stunden und ihr???? Puh 🙂
Ich kann absolut verstehen, wenn die Kamera ständig vor dem Gesicht schwebt, bei den Anblicken :-), die schönen Fotos zeigen es ja deutlich!
LG
Elke
Aber dafür meldet sich heut morgen auch schon der Muskelkater 🙂
LG, Simone
Ach, genau der Traumpfad fehlt mir noch. Wir standen letztes Jahr schon auf dem Parkplatz und haben den Tumulus betrachtet. Und sind dann wieder gefahren (wir haben dann irgendeinen anderen Weg ausgewählt). Eure schönen Fotos sprechen ja für den Weg, aber ich find immer einen anderen Wanderweg, der mir dann wichtiger ist. Und wenn ihr schreibt: „Eigentlich fanden wir den Weg im Großen und Ganzen sehr nett“, hört sich das genauso an, wie ich es vermute. Netter Weg, aber … Ich werde den Pellenzer Seenpfad wohl noch einige Zeit vor mir herschieben. 😉
Am Wochenende tummeln sich am Laacher See alle Menschen, die ich kenne, und viele andere noch dazu. Für den Weg um den Laacher See muss man, glaub ich, am Automaten Nummern ziehen.
Jaaaaaaaaaa, weiß nicht, dieses Traumpfad-Brimborium hat mich bislang noch nicht ganz überzeugt, allein die Fahnen am Parkplatz, als sei man in einem Vergnügungspark… Werden sicher noch den ein- oder anderen ausprobieren, haben erst 2 auf dem Buckel, mal schauen, vielleicht sieht mein Fazit dann anders aus..
Im Großen und Ganzen… ja, ich fand andere Sachen schöner, die nicht so überlaufen waren. Also wenn Ihr vorher was Netteres auf dem Programm habt, macht lieber das 🙂
Liebe Grüße
Simone