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Leider ist viel Zeit seit unserem letzten Ausflug in die Natur ins Land gezogen, aber aufgrund von Arbeit, Uni, Krankheit und letztlich auch schlechtem Wetter mussten wir eine längere Wanderpause machen. Doch heute ist ein wunderschöner sonniger Herbsttag und den wollen wir nicht komplett in der Wohnung verbringen. Auch wenn etwas grippal angeschlagen, machen wir uns auf, um einen weiteren, diesmal sehr kurzen Weg der Erlebniswege Sieg zu gehen, den Marienweg.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir den Startpunkt, den Wanderparkplatz Driesch (Adresse: Auf dem Driesch, 53773 Hennef), obwohl schon fast Mittag sind wir die ersten hier. Wir entschließen uns zu der Runde gegen den Uhrzeigersinn, wie wir hinterher finden, eine gute Entscheidung, da das Highlight der Tour, die Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ in Bödingen, ziemlich am Schluss liegt. Zunächst laufen wir eine länge Strecke auf Asphalt, entlang von Weiden mit vielen Pferden am Rande von Bödingen, wo wir bereits den Turm der Kirche sehen können.
Der Weg führt uns zunächst nach Altbödingen, durch ein kleines Waldstück wandern wir hinab Richtung Lauthausen.
Durch die Bäume sehen wir die Sieg in der Sonne glitzern. In Lauthausen führt uns unser Weg an einer kleinen Kapelle vorbei, welche Josef dem Arbeiter gewidmet ist.
Hier haben wir ungefähr die Hälfte des Weges schon geschafft, eigentlich schade, denn das Wetter ist herrlich, die Bäume leuchten farbenfroh herbstlich in der Sonne, wir genießen es nach langer Zeit wieder draußen zu sein. Nun wandern wir leicht bergauf, entlang von mehereren Prozessionsstationen nach Bödingen, wo uns die Wallfahrtskirche erwartert. Die sieben Stationen zeigen in Stein gehauen die sieben Schmerzen Mariens (von denen wir ehrlich gesagt bislang nichts gehört haben): Simeons Weissagung, die Flucht nach Ägypten, der 12-jährige Jesus im Tempel, Begegnung mit dem kreuztragenden Herrn, Jesus hängt am Kreuz, Jenus auf dem Mutterschoß und die Grablegung.
Dieser statten wir natürlich einen Besuch ab und sehen hier zum ersten Mal mit Öl nachfüllbaere Kerzen, mmh, gewöhnungsbedürftig.
Den Grundstein für diesen Marienwallfahrtsort soll nach der Gründungssage 1350 ein Einsiedler, Christian von Lauthausen, gelegt haben, welcher nach einer Marienerscheinung ein Marienbild schnitzen ließ und es dort aufstellte. Anschließend seien immer mehr Pilgerer gekommen, da man dem Bildnis heilende Kräfte zusprach, schließlich wurde mit der Hilfe von Pfarrer Meisenbach 1397 mit dem Bau einer Kirche begonnen.
Da es sich bei der Kirche wohl um einen Pilgerort handelt, führen sternförmig viele Wege zu ihr hin und zahlreiche kleine Kapellen, Wegekreuze etc. säumen diese Wege, wie hier das 1900 errichtete Heiligenhäuschen.
Nun führt uns der Weg hinab ins Halbachtal. Nach alter Manier verlaufen wir uns hier kurz, ins Gespräch vertieft, aber merken schnell, dass die sehr gute Markierung der Erlebniswege nicht mehr vorhanden ist, also kurzen Weg zurück und an mehreren blökenden Schafen zum Marienbrünnchen. Das Wasser, welches unter dem Marienaltar der Wallfahrtskirche entspringen soll, soll Augen- und Ohrenkrankheiten heilen. Schade, heilt anscheinend keine Halsschmerzen, also geht der Weg zügig weiter.
Nach einer kurzen Steigung kommen wir direkt wieder am Parkplatz aus, welcher sich zwischenzeitlich sehr gut gefüllt hat erstaunlicherweise. Für die relativ anspruchslose Runde haben wir ca. 2 Stunden gebraucht. Wir fanden sie dennoch sehenswert, denn zahlreiche, ganz nett gestaltete Hinweistafeln geben dem Wanderer doch einige Informationen über die Geschichte und die Sagen der Region.
Hier noch einige Impressionen zur Wanderung
Wir haben den Weg mit einem Smartphone aufgezeichnet und stellen die GPS Aufzeichnungen hier als QR-Code sowie als direkten Link zur Verfügung:
Google Earth KML
GPX Track